Der Schrotthändler Günter Ludolf ist tot. Der 56-Jährige starb an Herzversagen. Die Brüder sind traurig, wollen aber mit "Die Ludolfs" weitermachen.
Es klingelt. Normalerweise geht jetzt Günter ran. Das macht er immer, denn für das Telefon ist er, der zweitälteste der Ludolf-Brüder, zuständig, dort, auf dem Schrottplatz der Brüder in Dernbach. So ist das und so war das immer. Es klingelt wieder. Doch keiner nimmt ab. Denn Günter Ludolf lebt nicht mehr. Am Montagmorgen meldete die Polizei, dass Horst Günter Ludolf tot in seiner Wohnung in Dernbach (Rheinland-Pfalz) aufgefunden wurde. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht, es handele sich um Herzstillstand. „Wir sind erschüttert und trauern um unseren Freund“, hieß es aus der Produktionsfirma in München. Und Florian Appel, Betreiber des offiziellen Internetforums der Ludolfs, sagte „Welt Online“ es sei Günter schon am Samstag sehr schlecht gegangen. „Aber der wollte keinen Krankenwagen, hat nur ‚Na, lass ma' gesagt.“ Günter sei schon immer der Dickkopf unter den Brüdern gewesen.
Die Brüder Ludolf, die eine Autoverwertung in Dernbach betreiben, erlangten bundesweit Bekanntheit durch die seit 2006 laufende Doku-Serie „Die Ludolfs“ auf dem frei empfangbaren Männerkanal DMAX. Vier erwachsene Männer mit ölverschmierten Händen, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als schrottreife Autos auszuschlachten oder fürs Fernsehen wieder aufzumotzen, um damit Rennen in der Kiesgrube zu fahren. Man kann das stinklangweilig finden. Doch ihre Fans lieben sie gerade dafür, dass sie sich beharrlich weigern, ihr Leben einem Drehbuch unterzuordnen. So sind die Ludolfs zum Aushängeschild geworden: für Dernbach, für den Männersender DMAX – und ein bisschen auch für die Republik.